ÖKO TEST Bewertung nicht nachvollziehbar
ÖKO TEST meint, eine Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA durch Nahrungsergänzungsmittel ist für gesunde Menschen unnötig und wertet sie ab. Die Gründe sind widersprüchlich und die Bewertungskriterien wenig sachgerecht urteilt der Arbeitskreis Omega-3.
So stellt ÖKO TEST zwar richtig fest: „Zwei Fischmahlzeiten pro Woche wären aus ernährungsphysiologischer Sicht wünschenswert (…)“ und „Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von DHA und EPA und einer vorbeugenden Wirkung vor Herz- und Gefäßerkrankungen für bewiesen.“, meint aber dann zu wissen, dass EPA und DHA aus nahrungsergänzenden Fischölkapseln für den gesunden Anwender keinen Nutzen hätten, weshalb es für diese Produkte generell eine Abwertung um zwei Noten gibt. Hier – so der Arbeitskreis Omega-3 – wird mal eben so ausgeblendet, dass eine ausreichende Versorgung mit EPA und DHA, die die Bundesbürger im Mittel nicht erreichen, zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Und dass sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel so dosiert sind, dass unter Berücksichtigung der EPA-/DHA-Zufuhr über eine ausgewogene Ernährung eine zu hohe Zufuhr nicht eintritt, bleibt völlig außen vor.
Die 21 meist Fischöl enthaltenden Nahrungsergänzungsmittel, die bewertet werden, erhalten zusätzlich allein deshalb Punktabzug, weil das Öl aus Fischen gewonnen wird. „Da das keine ökologische Alternative zu den gewünschten ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche ist, werten wir Nahrungsergänzungsmittel ab, die Fischöl enthalten.“, schreibt ÖKO TEST, und weiter „In den wirksamen Arzneimitteln kritisieren wir den Einsatz von Fischöl nicht.“ WER SOLL DAS VERSTEHEN?
Und was bitte sollen all die Menschen tun, die sich nicht ausreichend mit EPA und DHA versorgen?
Die keinen Fisch mögen oder vertragen? Für sie – so der Arbeitskreis Omega-3 – stellen qualitativ hochwertige Fischölkapseln eine Option dar. Das zeigt auch die Laboruntersuchung von ÖKO TEST anhand des Ergebnisses: „24 der 25 Blutfettsenker im Test enthalten keine Schadstoffe wie Schwermetalle oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).“
Insgesamt sind die Bewertungskriterien von ÖKO TEST wenig sachgerecht und tragen die Aussagen des Beitrags in der Ausgabe 7/2012 durch die zahlreichen Widersprüche eher zur Verunsicherung als zur Aufklärung von Verbrauchern bei.