Brainfood Omega-3-Fettsäuren
Frankfurt, Juli 2008
- Wichtig für Gehirnentwicklung und Sehleistung: DHA ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Gehirns und der Netzhaut, deshalb ist schon im Mutterleib und während des Stillens eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren wichtig.
- Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit: Eine erhöhte Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren verbessert die geistige Fitness und das Wohlbefinden und senkt das Demenz- und Alzheimer-Risiko.
- Verbesserung der Gemütslage: Omega-3-Fettsäuren haben stimmungsaufhellende Wirkung bei Menschen mit Depressionen und gesteigerter Aggressivität.
Die schützenden Wirkungen der langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) auf das Herz-Kreislauf-System, insbesondere die Vermeidung von Herzinfarkten und Schlaganfällen, sind mittlerweile bekannt. Auch ihre entzündungshemmenden Effekte kommen vielen Patienten mit rheumatoider Arthritis zugute. Dass dieselben Omega-3-Fettsäuren auch für die Entwicklung und Funktion des Gehirns wichtig sind und sich positiv auf das Verhalten und Lernvermögen auswirken, darauf weist der Arbeitskreis Omega-3 aktuell hin.
DHA – die Gehirnfettsäure
In den Membranen des menschlichen Gehirns und in der Netzhaut des Auges ist der Gehalt an der Omega-3-Fettsäure DHA besonders hoch. Damit sich beim Kind im Mutterleib und in den ersten Wochen nach der Geburt das Gehirn und die Sehfunktion optimal entwickeln können, ist eine ausreichende Zufuhr dieser Fettsäure wichtig. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass gut versorgte Babys bei Aufmerksamkeitstests schneller sind und besser abschneiden. Vorteile, die bis zum Alter von vier Jahren feststellbar sind. Frauen wird deshalb während der Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen, durchschnittlich mindestens 0,2 g DHA pro Tag zu sich nehmen (Perinatal Lipid Intake Working Group, 2007). Diese Menge lässt sich mit wöchentlich ca. 100 g fettreichem Kaltwasserfisch wie Lachs, Thunfisch, Hering und Makrele erreichen. Wer wenig oder gar keinen Fisch isst – laut Nationaler Verzehrsstudie NVS II essen 16 Prozent der Bevölkerung keinen Fisch -, sollte angereicherte Lebensmittel wie Omega-3-Margarine, Omega-3-Brot/-Brötchen, oder DHA-reiche Eier zu sich nehmen oder Nahrungsergänzungsmittel wie Kapseln mit Fisch- oder Meeresalgenöl wählen.
Omega-3-Fettsäuren steigern die geistige Leistungsfähigkeit
Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren auch in der Kinderernährung größerer Aufmerksamkeit bedürfen. In kürzlich bei gesunden 4-Jährigen durchgeführten kognitiven Tests waren die Kinder besser, die über einen Zeitraum von vier Monaten hinweg täglich 0,4 g DHA zu sich genommen hatten (Ryan, 2008). Bei Kindern mit Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen verbesserten sich das Konzentrationsvermögen, das Verhalten und die Aufmerksamkeitsspanne durch Gaben von Omega-3-Fettsäuren deutlich (Richardson et al., 2005). Bei den Lese- und Schreibfähigkeiten dieser Kinder sind schon nach drei Monaten deutliche Fortschritte festzustellen. Eine norwegische Studie zeigte ebenfalls, dass Teilnehmer, die wenigstens 10 g Fisch pro Tag aßen, bei kognitiven Tests deutlich besser abschnitten (Nurk et al., 2007). Mehr Fischmahlzeiten erhöhten die Leistungen: Wer täglich 75 g Fisch zu sich nahm, war bei den Test am besten. Immer mehr wissenschaftliche Studien stützen außerdem die These, dass Omega-3-Fettsäuren schon frühzeitig dazu beitragen können, die Hirnfunktionen von Menschen zu schützen und damit das Risiko von Demenzentwicklung und Erkrankungen an Alzheimer zu verringern.
Omega-3-Fettsäuren verbessern die Stimmung
Eine aktuelle Studie aus Frankreich (Féart et al., 2008) zeigt, dass sich mit einer guten Versorgung mit EPA bei Erwachsenen Depressionen und andere stimmungsabhängige Störungen positiv beeinflussen lassen. Die Ergebnisse bestätigen die zahlreicher weiterer Untersuchungen, nach denen regelmäßiger und über längere Zeit hinweg praktizierter Fischkonsum vor Depressionen schützen kann. Omega-3-Fettsäuren wirken stimmungsaufhellend und verbessern zudem auch Symptome bei stressbedingtem aggressivem Verhalten.
Die Zufuhr steigern
In der Omega-3-Forschung tätige Wissenschaftler fordern einhellig eine Verbesserung der Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren in den westlichen Industrieländern, die derzeit unzureichend ist. Empfohlen wird, ein bis zwei Portionen Fisch aus Kaltwasserregionen – Lachs, Hering, Makrele, Thunfisch – pro Woche zu essen und gleichzeitig die Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen, z. B. Sonnenblumen-, Maiskeim- und Sojaöl, zu reduzieren. Statt Fisch können mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel wie Kapseln mit Öl aus Fisch oder DHA-reichen Meeresalgen die Versorgungslücke ausfüllen. Übereinstimmend mit internationalen Fachgesellschaften empfiehlt der Arbeitskreis Omega-3, täglich mehr als 0,3 g EPA/DHA zu sich zu nehmen.
Koletzko B., Irene C., Thomas B. J. for the Perinatal Lipid Intake Working Group (2007): Dietary Fat Intakes for Pregnant and Lactating Women. Abstract, präsentiert anlässlich des Internationalen Pädiatriekongresses, Athen, 29. August 2007;
Ryan, A. S. (2008): Assessing the Effect of Docosahexaenoic Acid on Cognitive Functions in Healthy, Preschool Children: A Randomized, Placebo-Controlled, Double-blind Study. Clin Pediatrics 47 (4) : 355-362;
Richardson A. J., Montgomery P. (2005): The Oxford-Durham-study: a randomized, controlled trial of dietary supplementation with fatty acids in children with developmental coordination disorder. Pediatrics 115: 1360-1366;
Nurk E. et al. (2007): Cognitive performance among the elderly and dietary fish intake: the Hordaland Health Study. Am J Clin Nutr 86 (5) : 1470-1478;
Féart C. et al. (2008): Plasma eicosapentaenoic acid is inversely associated with severity of depressive symptomatology in the elderly: data from the Bordeaux sample of the Three-City Study. Am J Clin Nutr 87 (5) : 1156-1162;
Kontakt:
Arbeitskreis Omega-3 e.V., Iris Löhlein
Fon: 069 / 963 652-36
Fax: 069 / 963 652-15
E-mail: info@ak-omega-3.de
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